Die römische Armee zeichnet sich nicht gerade durch eine besondere Bescheidenheit aus. Besonders die Parade- und Kampfausrüstungen der Reiterei waren ausgesprochen aufwendig gearbeitet, was auch für das Geschirr der Pferde gilt. Das Selbstverständnis der Reitersoldaten als Elite des Militärs spiegelt sich in jedem Detail wider.
Im 1. Jahrhundert wurden die Pferde mit prunkvollen Scheiben (Phaleren) geschmückt, die an Riemen befestigt waren. Belege hierfür finden sich auf Reitergrabsteinen (Bild 2) oder auch im archäologischen Fundbestand in großer Zahl. Dieser Schmuck wurde mindestens bis ins frühe 2. Jahrhundert verwendet, wie Funde aus England (Ribchester) zeigen.
Besonders der Brustbereich der Pferde wurde mit aufwändigen Schmuckscheiben dekoriert. Unsere Nacharbeit orientiert sich an Fundstücken aus Xanten und dem British Musem. Der Blattanhänger ist beweglich angebracht, auf der Rückseite befinden sich 4 Bügel zur Befestigung des Hals- und Brustgurtes. Aufwändige Handarbeit aus massiver Bronze, Größe ca. 18 x 10 cm, Gewicht ca. 520 Gramm.