Großer Römischer Löffel, Bronze

Römischer Speiselöffel

Dieser Löffel ist die vergrößerte Nachbildung eines Fundstücks aus Augusta Raurica. Der Typus mit birnenförmiger Laffe und trapezförmigem Zwischenstück ist weit verbreitet und datiert grob zwischen 50 n. Chr. und 250 n. Chr. Die Länge beläuft sich auf etwa 16,5 cm.

Auch wenn im archäologischen Fundbestand kaum Löffel existieren, die in Form und Größe unseren modernen Gewohnheiten entsprechen, werde ich von meinen Kunden immer wieder darauf angesprochen. 
Sei es, dass man zu Hause ein nachgekochtes römisches Gericht stilecht präsentieren möchte, man auf einem Römerfest nicht authentisch mit den Fingern in den Eintopf greifen möchte oder Museen Kochkurse nach antiken Rezepten anbieten. Gerade die Anfrage eines nahen Römermuseums hat dann auch den Ausschlag für die Herstellung dieses Löffels gegeben.

Die Vorlage eines Fundstückes aus Augusta Raurica habe ich genutzt, um den Löffel proportional auf eine heute übliche Größe zu vergrößern.

Die Bronze selbst, aus dem der Löffel hergestellt wird, ist gesundheitlich unbedenklich. Allerdings können Bestandteile der Nahrung, wie Schwefel, Salze oder Säuren, das Material angreifen und ungesunde Reaktionsprodukte mit dem Metall des Löffels bilden oder den Geschmack beeinträchtigen. Aus diesem Grund biete ich auch eine Variante mit einer lebensmittelecht verzinnten Laffe an, die den Löffel so widerstandfähiger macht.

Dennoch gilt auch hier der rechtliche Hinweis:

Dieser Artikel ist eine historische Requisite, die in limitierter Stückzahl produziert wird und dementsprechend keine Zertifizierung für den Lebensmittelkontakt besitzt.
Aus diesem Grund müssen wir darauf hinweisen: Requisite - nicht für den Kontakt mit Lebensmitteln zertifiziert.

Römische Tischkultur

Die Römischen Tischsitten unterscheiden sich deutlich von dem, was wir heute gewohnt sind. Das Essen mit den Fingern war üblich, Besteck - und ganz besonders Messer - wurde im besten Fall als unschicklich betrachtet. Die Speisen wurden bei der feineren Gesellschaft bereits in der Küche zerkleinert und gegebenenfalls mit Zangen oder Vorlegelöffeln auf die Teller der Gäste verteilt. Suppen wurden direkt aus der Schale getrunken.

Eine Ausnahme bilden die kleinen Löffel, die Cochlearia genannt wurden und wohl dazu dienten, Schnecken aus ihren Häusern zu kratzen und zu verspeisen. 

Darum sind größere Speiselöffel, wie wir sie heute gewohnt sind, im archäologischen Fundbestand sehr selten und werden meist als Vorlegelöffel (Ligulae) angesprochen.