Ringschnallen-Cingulum Apulum, Bronze

Ringschnallencingulum Apulum

Ringschnalle mit 2 Pilzknöpfen nach einem Fund aus Apulum. Als typischer Gürtel des 3. Jahrhunderts wird der Riemen lediglich durch den Ring geführt, umgeschlagen und mit Hilfe der Knöpfe verschlossen.

Ringschnallencingulum Apulum

Alba Julia in Rumänien war zur Zeit der Römer als "Apulum" ein bedeutender Legionsstandort. Über 1000 Gräber aus römischer und frühmittelalterlicher Zeit wurden bislang entdeckt und ausgegraben. Die Beigaben umfassen Keramik in Form von Geschirr und Öllampen, Münzen, Gefäße und Perlen aus Glas und viele andere Gegenstände des Alltags, insbesondere auch Gürtelteile, Schmuck und Fibeln.

Anhand der typischen Gürtelbeschläge und gelegentlich auch Waffen lassen sich militärische und zivile Gräber unterscheiden. Die Brandbestattung 19/Graben XXXII umfasste dabei die Überreste eines Soldaten mit einem typischen Ringschnallen-Cingulum aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. Als Material wird eine rötliche Kupferlegierung angegeben, was auf Bronze hinweist. Fragmente von Zierbeschlägen und Riemenzungen lassen sich nicht zweifelsfrei dem Gürtel zuordnen, sondern dienten wahrscheinlich als Verzierungen eines separaten Schwertgurtes (Balteus). Eine Münze datiert das Fundensemble nach 175 n. Chr, wobei die Ringschnallencingula als Weiterentwicklung der Rahmenschnallen wohl erst im 3. Jahrhundert beliebt wurden.

Nach S. v. Schnurbein wurde diese Gürtelmode im Gegensatz zu früheren Militärgürteln wohl auch von Zivilisten getragen und ist gelegentlich auch auf Steinreliefs von Göttern, wie dem Merkur von Châtenois oder dem Silvanus von Aquincum, abgebildet.

Literatur:
Daniela CIUGUDEAN, "Ringschnallencingulum”-type belts from Apulum, IN: SCRIPTA CLASSICA, RADU ARDEVAN SEXAGENARIO DEDICATA, CLUJ-NAPOCA, 2011