Ägyptischer Streitwagen mit Ramses II 1:9

Ägyptischer Streitwagen mit Ramses II.

Kartonmodell eines ägyptischen Streitwagens mit Pharao Ramses II. als Wagenlenker. Prächtige Farben, naturgetreue Pferde, der Wagen mit den Waffen und dem Wagenlenker – ein großes und großartiges Modell, das jeden versierten Modellbauer erfreuen wird.

Der Bastelset beinhaltet 11 (!) hochwertige, bunt bedruckte Bastelbögen, Anleitung und Bautipps. Länge: 30 cm, Breite: 18 cm, Höhe: 26 cm,  Maßstab etwa 1:9. Schwierigkeitsstufe 2 (von 0 bis 3, mittelschwer).

Bastelbogen Pharao Ramses II. mit Streitwagen

In der Frühgeschichte und Antike waren Streitwagen einachsige Militärfahrzeuge, die mit Pferden bespannt wurden. Sie hatten normalerweise zwei Räder und einen einfachen Steg, an dem die Pferde angespannt wurden. Die Plattform hatte ein Geländer an der Front und den Seiten mit einer D-Form. In der Regel war der Wagen prachtvoll dekoriert.

Die Ägypter erhielten von den Hethitern und den Hyksos, einer Gruppe ausländischer Könige, eine Vielzahl von Waffentechnologien, zu denen auch Streitwagen gehörten. Das Ägypten der Pharaonen war eine mächtige Nation, die sich die Anschaffung und Wartung einer großen Zahl von Streitwagen leisten konnte. Die Herstellung und Instandhaltung erforderte spezielle Kenntnisse und großen Aufwand. Außerdem waren große Herden von Pferden erforderlich, die bis zu diesem Zeitpunkt in Ägypten nicht vorhanden waren. Es war nötig, passende Stallungen, Versorgung und Training der Tiere zu gewährleisten. Die Schulung von Wagenlenkern und Pferdetrainern war ebenfalls sehr zeitaufwendig. Es wurden bei Ausgrabungen große Stallungen gefunden, die auf Ramses II. zurückgehen.

Ein ägyptischer Streitwagen war mit ca. 30 kg Gewicht so leicht gebaut, dass ein Mann ihn tragen konnte. Auf den Wagen kämpften meist Bogenschützen, aber die Kämpfer verfügten auch über Nahkampfausrüstung wie Schilde, Lanzen, Äxte oder Wurfspieße. Die Streitwageneinheiten waren die Elite des ägyptischen Militärs, die in Gruppen zu jeweils 25 Wagen zusammgefasst waren. In einer Schlacht standen zahlreiche Gruppen von Streitwagen an den Flanken der Infanterie, während sich weitere als Reserve hinter der Front bereit hielten.
Bei einer Attacke fuhren mehrere hundert Streitwagen dicht nebeneinander. Dieser massive Angriff hatte auch psychologische Auswirkungen auf den Gegner. Die Verfolgung der flüchtenden Feinde war Aufgabe der Reserve. In der Regel kämpften Pharaonen mit Körperpanzerung. Es ist unklar, ob sie vorausgingen, Teil des Heeres waren oder sich im Hintergrund hielten.

Reliefs aus ägyptischen Gräbern und Tempeln, die etwa 3600 Jahre alt sind, zeigen Pharaonen und Krieger, die mit Pferden bespannten Streitwagen in den Kampf ziehen. Die Fahrzeuge waren jedoch nicht nur beim ägyptischen Militär beliebt, sondern auch bei der wohlhabenden Oberschicht als prestigeträchtiges Fortbewegungsmittel. Sie wurden nicht nur im Krieg, sondern auch zur Jagd eingesetzt. In dieser Zeit waren die Menschen von der Fähigkeit moderner Technologien, ihrer Praxistauglichkeit und ihrem Komfort fasziniert. Ein Streitwagen konnte eine Geschwindigkeit von 40 km/h erreichen. Bis dahin war ein solches Tempo in der Antike unvorstellbar. Die Grabkammern von Tutanchamun enthalten mehrere Streitwagen, die als Grabbeigaben gefunden wurden und heute noch im Ägyptischen Museum in Kairo zu besichtigen sind.

Eine bekannte Episode der Geschichte ist die Schlacht von Kadesch, bei der sich Ägypter unter Ramses II. und Hethiter, ebenfalls mit Streitwagen ausgerüstet, gegenüber standen. Die Schlacht ging für die Ägypter fast verloren, und der Pharao sah sich einer Übermacht von Feinden gegenüber. Allein gelassen von seinen Soldaten und Wagenlenkern konnte Ramses nur dank seiner schnellen Pferde sein eigenes Leben retten.